Liste antiker Philosophen, Religionsstifter, Wissenschaftler
sowie zur Orientierung wichtige geschichtliche Ereignisse.
Abraham, um 1800 Moses, event. 1300 Homer, nach 750 Hesiod, um 700 Thales, ca. 624546 Xenophanes, um 600 Zarathustra, um 600 Mahavira, um 600 Anaximandros, ca. 611549 Pythagoras, ca. 580500 Buddha, 563479 Konfuzius, 551449 Anaximenes, um 550 Heraklit, um 540 geb. Parmenides, um 540 geb. Anaxagoras, um 500428 Empedokles, um 500430 Zenon von Elea, ca. 495445 Leukipp, Anfg. 5. Jahrh. Protagoras, um 481411 Demokrit, um 460370 Antisthenes, um 455360 Gorgias, ca. 483374 Sokrates, ca. 470400 Diogenes (i. d. T.), um 412323 Platon, 427347 Euklid v. Megara, um 400 Aristoteles, 384322 Aristippos Pyrrhon von Elis, 360270 Euklid v. Alexandria, um 300 Epikur, 341270 Zenon der Stoiker, 340260 Archimedes, um 285212 Erathostenes, um 274202 Cicero, 10643 Philon, 2550 Jesus, ca. 030 Marcus Aurelius, 121180 Ptolemäos, um 140 Tertulian, 160220 Plotin, 205270 Mani, 215273 Iamblichos, 240325 Augustinus, 354430 Proklos, 412524 Boethius, 480524 |
Minoische Kultur, 23001600 Mykenische Kultur, 1600 1200 Griechisches Mittelalter, 1200800 Legendäre Gründung Roms, 753 Beginn der griechischen Expansion, 700 »Achsenzeit der Weltgeschichte« (Jaspers) Griechen verhindern persische Fremdherrschaft, 500450 Blütezeit Athens, 500400 Eroberungskriege Alexander des Großen, 334323 Beginnender Aufstieg Roms, 280 Griechenland wird endgültig Teil des Römischen Reiches, 146 Zeitenwende Christentum wird Staatsreligion im Römischen Reich, 380 Teilung in ost- und weströmisches Reich, 395 Untergang des weströmischen Reiches, 476 |
Weiter Mittelalter |
Das antike Griechenland war die Wiege der abendländischen Kultur und die griechischen Philosophen sind die Stammväter der abendländischen Philosophie.
Die antike griechische Philosophie kann in drei Perioden unterteilt werden:
Der Aufstieg des Christentums und die damit verbundenen religiösen und philosophischen Entwicklungen gehören zwar zeitlich zur Antike, sind aber inhaltlich dem Mittelalter zuzuordnen.
Pythagoras: Die Zahlenmystik führte zur Entdeckung von mathematischen Grundgesetzen. (Zum Beispiel der berühmte Satz des Pythagoras: Bei rechtwinkligen Dreiecken ist a² + b² = c²)
Das 331 von Alexander dem Großen im Nildelta gegründete Alexandria wurde zu einem Zentrum der Wissenschaft und Kultur. Es entstand eine umfangreiche Bibliothek mit ca. 740.000 Buchrollen, für die Antike unvergleichlich. Im Jahr 47 v. u. Z., während des Bürgerkrieges zwischen Cäsar und Pompejus, sind die Bestände größtenteils verbrannt. [Für die Wissenschaft und die Philosophie war dies wohl eine der größten Katastrophen in der Geschichte der Menschheit!]
Hippokrates: Begründet um 370 die Medizin als Erfahrungswissenschaft. Forderte vom Arzt ein hohes ethisches Verantwortungsbewusstsein. (Hippokratischer Eid)
Euklid von Alexandria: Entwickelt um 300 die Grundlagen von Geometrie und Arithmetik. Die »Euklidische Geometrie« ist gekennzeichnet durch das »Parallelenaxiom«. Zu einer gegebenen Gerade g und einem Punkt P, der außerhalb von g ist, gibt es in der Ebene, in der g und P liegen genau eine Gerade p, die durch P geht und g nicht trifft. Die »Euklidische Geometrie« galt bis ins 20. Jahrhundert hinein als unumstößlich. Inzwischen wurden »nichteuklidische Geometrien« entwickelt, die in sich widerspruchsfrei sind. Der gekrümmte Raum der Relativitätstheorie ist ein nichteuklidischer Raum.
Archimedes (287212) erfindet die Schraube, das Brennglas, den Flaschenzug, die Wurfmaschine und macht viele mathematische Entdeckungen. Das »Archimedesche Prinzip« besagt, dass der Auftrieb eines Körpers im Wasser dem Gewicht der verdrängten Flüssigkeit entspricht. Auf Grundlage seiner Erkenntnisse über die Hebelwirkung formulierte Archimedes den berühmten Satz: »Gebt mir einen Punkt, auf dem ich stehen kann, und ich werde die Welt aus den Angeln heben.«
Astronomie: Griechische Philosophen und Wissenschaftler wussten bereits, dass die Erde nicht im Mittelpunkt des Kosmos steht (Philolaos, 5. Jh.), dass sie eine Kugel ist, die sich um ihre eigene Achse dreht (Pythagoreer u. a. 4. Jh.) und sich dabei um die Sonne bewegt (Seleukos von Seleukeia, Aristarch von Samos, der den Monddurchmesser mit einer Abweichung von nur 8% berechnete). Um 200 vor der Zeitenwende berechnete der Wissenschaftler Erathostenes den Umfang der Erde auf einige Kilometer genau. [Ca. 1800 Jahre danach wurden noch Leute auf dem Scheiterhaufen verbrannt, die behaupteten, dass die Erde eine Kugel sei. Das muss man sich vor Augen halten, wenn man ermessen will, was Christentum und Dogmatismus für eine verheerende Wirkung auf die Geschichte und den Fortschritt der Menschheit hatte.]
Ptolemäos lebte um 140 u. Z. in Alexandria. In einem Akt des schweren Rückfalls hinter das bereits erkannte schuf er das nach ihm benannte »Ptolemäische Weltbild«, welches die Erde als Zentrum der Welt ansah. (Wurde in der Neuzeit nach schweren Rückzugsgefechten der Kirche durch das »Kopernikanische Weltbild« ersetzt.)
Warum die antike Zivilisation bei der Höhe ihrer wissenschaftlichen und technischen Kenntnisse noch nicht den wissenschaftlich-technischen Fortschritt der Neuzeit hervorgebracht hat, ist eine sehr interessante Frage. Mit ökonomischen Zwängen ( Marxismus) lässt sich das nicht hinreichend erklären. Wichtiger ist wohl folgendes:
Mangelnder Praxisbezug der antiken Wissenschaft: Die griechische Naturwissenschaft hatte sich nie gänzlich von der Philosophie gelöst. Das »Woher«, »Weshalb« und »Wozu« von Naturabläufen wurde theoretisch erörtert. Die Ergebnisse einer mathematisch beschreibende Astronomie oder Optik wurden bestenfalls als Hypothesen angesehen, die über das wahre Wesen der Dinge nichts aussagen könnten. Die griechische Mathematik war anwendungsfeindlich. Praktisches Rechnen galt nicht als Angelegenheit der Gelehrten. Die Medizin konzentrierte sich auf die Prognose, weniger auf die Therapie. Hier vertraute man mehr den Heilungskräften der Natur. Das Eingreifen in natürliche Vorgänge (Aristoteles sprach von einem »überlisten« der Natur) galt als Mechanik, nicht als Wissenschaft. Das Experiment als gezieltes Eingreifen in natürliche Prozesse wurde abgelehnt. Auf dem Boden einer solchen Ideologie entsteht kein technischer Fortschritt und keine Industriegesellschaft.