Nicolaus Kopernikus

Nicolaus Kopernikus (1473–1543), Astronom. [1] Begründete das »Kopernikanische Weltbild«, nach dem die Erde ein Körper sei, der um die Sonne kreise und sich dabei um seine eigene Achse drehe. Er löste damit die mittelalterliche Vorstellung ab, dass die Erde der unbewegliche Mittelpunkt des Universums sei. (Siehe  »Ptolemäisches Weltbild«.)

Diese Auffassung wurde anfänglich von der Kirche nicht abgelehnt. Erst als die Kirchen beider Konfessionen erkannten, welche Auswirkungen ein solche Weltbild für die überlieferten Glaubenssätze des Christentums hat, wurde das Kopernikanische Weltbild unterdrückt. Die Nachfolger des Kopernikus, Johannes Kepler, Galileo Galilei und Giordano Bruno, sollten das zu spüren kriegen.

Literatur:


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Anmerkungen

Anm. 1: Ob Kopernikus Deutscher oder Pole war, ist gemessen an seiner Bedeutung für das moderne Weltbild letztlich unwichtig. Und es ist etwas schwer zu entscheiden. Pommern, wo er geboren wurde und den größten Teil seines Lebens verbrachte, gehörte damals und gehört heute wieder zu Polen. Gleichzeitig war es vom Deutschen Orden »beherrscht« und gehörte zwischendurch mal zu Deutschland. Seine astronomischen Theorien entwickelte er in Italien. (Soweit man von der Existenz dieses Landes zu der damaligen Zeit überhaupt sprechen kann. Italien war wie Deutschland zersplittert.) Die Nationalitäten spielten damals auch bei weitem nicht die Rolle, die sie später leider mal spielen sollten. Kopernikus war deutschsprachig, aber ein im Elsaß oder Südtirol lebenden deutschsprachigen Menschen bezeichnet man in der Regel nicht als Deutschen. In der Literatur findet man die Bezeichnungen deutsch, polnisch, deutsch-polnisch und der Brockhaus verzichtet auf die Angabe einer Nationalität. Zurück zum Text


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