Peter Möller

Gegen den religiösen Fanatismus

Vor diesem Aufsatz sollte man den philolex-Artikel Religion und Philosophie lesen.

Bei religiösen Menschen unterscheide ich drei Gruppen:

Es gibt tolerante, der Welt und der Neuzeit zugewandte Menschen, die keinen Absolutheitsanspruch erheben bzw. dies nur noch in abgeschwächter Form machen und andere Religionen sowie nichtreligiöse Menschen tolerieren. Mit diesen Menschen kann ich ohne Probleme zusammenleben und zusammenarbeiten. Ich teile zwar ihre Auffassungen in religiösen Fragen nicht, aber da sie Andersdenkende tolerieren und keine totalitären Verhältnisse anstreben, kann ich auch sie tolerieren.

Das Problem sind die Fanatiker, die nur ihren eigenen Glauben, ihre ganz spezifische Art von Religiosität als gottgefällig und damit als legitim ansehen. Bei den Fanatikern unterscheide ich zwischen einer mehr gutartigen und einer mehr bösartigen Variante des Fanatismus. Es gibt Fanatiker, die aus ihrem Fanatismus heraus nicht zu einer Gefahr für ihre Mitmenschen werden, zum Teil sogar sehr gutmütige Leute sind, sehr wertvolle karitative Aufgaben übernehmen, und es gibt gewalttätige Fanatiker, die mit Mord und Krieg ihren Glauben in der Welt durchsetzen wollen. (In der Realität sind diese drei Gruppen aber nicht so klar abgegrenzt wie in der Analyse.)

Religiöse Fanatiker (und wohl bemerkt nicht religiöse Menschen schlechthin!) sind für mich zumindest partiell geisteskrank, oder jedenfalls im Grenzbereich zwischen normal und verrückt angesiedelt. Wie ich das meine, möchte ich an folgendem Beispiel erläutern:

Wenn ich sage München liegt in Süddeutschland und Hamburg liegt in Norddeutschland, dann wird niemand an dieser Aussage etwas auszusetzen haben. Aber wo liegt eigentlich die Grenze zwischen Süddeutschland und Norddeutschland? Die ist ja im Gegensatz zu Ländergrenzen nicht eindeutig definiert. Da sagt man z. B. »die Mainlinie«. Aber der Main schlängelt sich ja in Kurven durch die Landschaft. Die Grenze ist fließend. Irgendwo in der Mitte kann man es nicht eindeutig sagen. Aber obwohl die Grenze fließend ist, gibt es Punkte, wo man eine eindeutige Aussage machen kann.

So wie mit Norddeutschland und Süddeutschland ist es auch mit »normal« und »verrückt«. Es gibt Menschen, die sind normal und es gibt Menschen, die sind verrückt, und es gibt Menschen, bei denen das nicht genau bestimmbar ist. Aber obwohl Psychiater Schwierigkeiten hätten, wenn sie eindeutig definieren sollten, was eigentlich verrückt, was eigentlich normal und wo die Grenze zwischen diesen beiden Zuständen liegt, kann man im praktischen Leben doch eindeutige Aussagen machen. Es gibt Menschen, die sich außerhalb einer psychiatrischen Anstalt oder ohne fremde Hilfe selbst nicht am Leben erhalten könnten. Diese kann man zu recht verrückt nennen. Es gibt Menschen, die im praktischen Leben alleine zurecht kommen und keine Gefahr für ihre Mitmenschen darstellen. Diese kann man normal nennen. Und es gibt Menschen, bei denen man nicht genau sagen kann, ob sie noch normal oder schon verrückt sind. Religiöse Fanatiker befinden sich nach meiner Einschätzung in diesem Grenzbereich und einige von ihnen können eindeutig als verrückt bezeichnet werden.

Mir ist klar, auf welch schmalem Grad ich hier wandle. In der Sowjetunion hat man die Psychiatrie benutzt um Systemgegner zu unterdrücken. Aber nichts desto Trotz behaupte ich, dass ein Mensch, der sich eine Bombe um den Bauch bindet, dann einen Bus betritt und sich dort zusammen mit den anderen ahnungslosen Fahrgästen, Männern, Frauen und Kindern, in die Luft sprengt – mit der Vorstellung, dass er als Märtyrer sofort ins Paradies eingeht – verrückt ist. [1]

Ich habe in meinem Leben nie unter Grausamkeit leiden müssen. Ansonsten würde ich wahrscheinlich von allen menschlichen Eigenschaften Grausamkeit am meisten verabscheuen. Aber ich habe (auch wenn es sich jetzt etwas theatralisch oder wehleidig anhört) oft unter der Dummheit anderer Menschen leiden müssen. [2] Auf grund meiner individuellen Geschichte ist die von mir am meisten verabscheute menschliche Eigenschaft die Dummheit. Religiöse Fanatiker sind deshalb für mich, nicht in ethischer aber in intellektueller Hinsicht, das Allerletzte, das Allerunterste, das Dümmste, das Hassenswerteste, das überhaupt existiert. Sie sind Todfeinde der Vernunft. Sie sind nicht einfach nur dumm, sondern darüber hinaus unbelehrbar. Sie halten die Tatsache, dass sie im Gegensatz zu anderen Menschen an ihren mittelalterlichen Schwachsinn glauben können, auch noch für eine ihnen gewährte göttliche Gnade. Sie sind die Allerdümmsten, halten sich aber für die Allerklügsten und für wahnsinnig erhaben den Massen der Ungläubigen gegenüber.

Häufig ist ihr Fanatismus dann auch noch mit missionarischem Eifer gepaart. Sie halten es geradezu für ihre Pflicht, anderen den wahren Glauben zu vermitteln und sie vom Irrglauben (sprich dem Glauben anderer) fernzuhalten. Dass sie ihren Mitmenschen dabei nur auf die Nerven gehen, merken sie natürlich nicht. Das geht bis zum Massenmord an Andersdenkenden. (Beispiele aus Geschichte und Gegenwart gibt es genug.)

Religiöse Fanatiker, die von der bösartigen Variante dieser Geisteskrankheit befallen sind, gehören streng genommen zum Schutz der Allgemeinheit in die geschlossene Abteilung einer psychiatrischen Anstalt, oder als schlechtere Lösung ins Gefängnis. Da es aber leider nicht praktikabel ist, die große Zahl bösartiger Fanatiker einzusperren, leben wir in einer Welt, in der einige zig Millionen zum Teil gemeingefährlicher Irrer frei herumlaufen. [3]

Eine freie Gesellschaft muss bei ihrer Verteidigung die Verhältnismäßigkeit der Mittel beachten. [4] Sie darf nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, muss aber im Extremfall bereit sein, sich auch gewaltsam gegen ihre Gegner zu behaupten. Wenn eine Gruppe von Fanatikern so stark wird, dass die Gefahr besteht, dass sie die staatliche Macht übernehmen, dann muss man sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln daran hindern. Bevor sie massenhaft Menschen umbringen, die nicht ihren Glauben teilen, muss man notfalls einen Bürgerkrieg gegen sie führen. Das würde mir wirklich keinen Spaß machen. Ich war nie in meinem Leben Soldat, ich musste glücklicherweise nie in einem Schützengraben liegen und neben mir die Leute sterben sehen, aber bevor ich mich der Gewalt anderer widerstandslos unterwerfe, wehre ich mich, notfalls mit der Waffe in der Hand. Bei mir funktioniert der Selbsterhaltungstrieb noch. Im Gegensatz zu vielen Pazifisten unterscheide ich zwischen Angreifern und Verteidigern. Gewalt von seiten der Verteidiger ist völlig legitim. Das Leben ist nun mal leider häufig sehr brutal. Oft muss man Schlimmes anrichten um noch viel Schlimmeres zu verhindern. Wer das nicht begreift, hat aus der Geschichte schlicht und ergreifend nichts gelernt.

Wenn ich mir ansehe, was die Fundamentalisten im Iran angerichtet haben, in Afghanistan, Syrien, Irak, Teilen Afrikas etc., dann habe ich durchaus Verständnis dafür, dass die algerische Regierung administrativ einen Wahlsieg ihrer Fundamentalisten verhindert hat. Man stelle sich mal vor, in Deutschland wäre Anfang der 30er Jahre ein Wahlsieg der Nazis administrativ verhindert worden. Dann wäre uns das größte Unglück unserer Geschichte erspart geblieben. (Und den Juden und anderen wäre der Massenmord erspart geblieben.) Bewegungen, die die Demokratie abschaffen wollen, können sich nicht auf demokratische Rechte berufen. Und  wer die Intoleranten toleriert, gibt die Toleranz auf. Die  Offene Gesellschaft, die freien Institutionen müssen unter allen Umständen verteidigt werden.

Ich mag auch politische Dogmatiker nicht. Aber wenn ich nur die Wahl zwischen politischen und religiösen Dogmatikern hätte, dann würde ich auf jeden Fall die politischen Dogmatiker vorziehen, da diese zumindest eine höhere Stufe von Intelligenz repräsentieren. [5]

Religiöse Fanatiker, die keine Gefahr für ihre Mitmenschen darstellen, sollte man dagegen in Ruhe lassen und sich lediglich mit Argumenten gegen sie wenden. Wie man einem physisch Leidenden das Schmerzmittel nicht vorenthält, wenn man kein Sadist ist, genauso sollte man einem psychisch Leidenden nicht sein psychisches Opium vorenthalten, wenn dies das einzige Mittel zur Linderung seiner Qualen ist. Ich habe deshalb (im Gegensatz zu meiner Jugendzeit) nicht vor, alle Welt vom Atheismus oder Agnostizismus zu überzeugen. Man sollte allerdings überlegen, wie man Kinder von religiösen Fanatikern davor schützen kann, von der Geisteskrankheit ihrer Eltern infiziert zu werden. (Ich spreche da aus eigener Erfahrung!) Eine verdammt schwere Sache, wenn man keinen totalitären Staat etablieren will.

Ganz aus der Welt wird man Religion nicht kriegen. Für viele Menschen ist Religion sinnstiftend und ethikstiftend. Die meisten Menschen sind weder bereit noch fähig Philosophen zu werden. Anstatt den illusorischen Versuch zu unternehmen die Religion abzuschaffen, sollte man sich darauf beschränken, die übelsten Auswüchse von Fanatismus und Sektenunwesen zu bekämpfen und gemäßigte, tolerante Kräfte in den Weltreligionen zu fördern. (Und dafür ist es sicherlich nötig, dass es auch Menschen gibt, die nicht so offen, schonungslos und verletzend über dieses Thema schreiben wie ich.)

Es gibt in den beiden großen christlichen Kirchen (bei den Evangelischen allerdings mehr als bei den Katholischen) inzwischen viele Menschen, auch viele Geistliche, die keine blinden Fanatiker mehr sind. Viele sind tolerant gegenüber anderen auch nichtchristlichen Religionen und bestehen nicht mehr darauf, den einzig wahren Glauben zu besitzen. Man sollte nicht alle über einen Kamm scheren. Das wäre zu undifferenziert. (Unter evangelischen Pastoren findet man nicht nur Pantheisten, sondern sogar Atheisten.)

Aber es gibt sowohl in den beiden großen christlichen Kirchen wie besonders in den diversen Sekten (die eigene Sekte ist natürlich keine Sekte, Sekten sind immer nur die anderen Sekten) noch immer jede Menge Fanatiker, die Christentum nach wie vor so praktizieren, wie es in den letzten zweitausend Jahren vorherrschend war. Und solche Fanatiker gibt es natürlich auch in anderen Religionen. Und vor diesen Fanatikern muss man auf der Hut sein.

Ein neues Problem, das seit der Jahrhundertwende mehr und mehr deutlich wird, sind die vielen moslimischen Einwanderer in Europa, unter denen es viel mehr Fanatiker gibt, als unter den europäischen Christen. Man kann nur hoffen, dass die große Mehrheit der Nachfahren dieser Einwanderer ähnlich verweltlicht, wie die europäischen Christen der vergangenen Generationen. Ansonsten wird Europa mit einer neuen totalitären Religion gewaltige Probleme bekommen !!!

Wer die freie, demokratische, pluralistische, offene Gesellschaft verteidigen will, der darf seinen Blick nicht nur auf politische Fanatiker richten, der darf insbesondere nicht mit einem Blick auf die Gespenster der Vergangenheit die realen Gefahren der Gegenwart und Zukunft übersehen. Deutschland wird nie wieder von Nazis regiert werden und der Osten Deutschlands nie wieder von Kommunisten. Diese politischen Bewegungen hatten zu ihrer Entstehung ein Ursachengeflecht aus gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen, psychischen und weiteren Ursachen zur Voraussetzung, das heute nicht mehr existiert. Es ist auch sehr unwahrscheinlich, dass die großen christlichen Kirchen noch einmal zur Inquisition zurückkehren oder bei der Missionierung fremder Völker Millionen Menschen abschlachten. Die Christen haben ihre Verbrechensgeschichte hinter sich. Aber neu entstehende Religionen und Sekten habe ihre Verbrechensgeschichte vielleicht noch vor sich.

Was bei allen gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlich/technischen Veränderungen auf jeden Fall bleibt, durch alle historischen Epochen, in allen Kulturkreisen, ist die menschliche Dummheit. Sie wird sich in Verbindung mit anderen negative menschlichen Eigenschaften, z. B. der Habgier und der Machtgier, immer wieder auf's Neue Entfaltungsmöglichkeiten suchen.


Über meine Neigung zum Pantheismus

Ich selbst bin eher ein Pantheist als ein Atheist. Oder besser, ich bin ein Skeptiker mit einer Neigung zu einer pantheistischen Weltsicht. [6] Meine Kritik richtet sich nicht gegen die Annahme einer geistige Ursache der Welt, meine Kritik richtet sich gegen Fanatismus und Naivität. Dass es einen allmächtigen, allwissenden und gleichzeitig auch noch »Lieben« Gott gibt, der über dem sadistischen Irrenhaus »Erde« thront ist einfach zu verrückt um ernst genommen zu werden. Und ein Gott, der wie ein Mensch aussieht und in einem raum-zeitlichen Himmel sitzt, umgeben von seinen Engeln und Heiligen, der gehört ins Märchenbuch.

Man hat unter Gott schon vieles verstanden. Angefangen bei einem gütigen alten Herrn mit Bart, bis hin zu einer unpersönlichen geistigen Kraft, die weder an Gestalt noch an Gedanken dem Menschen vergleichbar ist, und die mit dem Weltganzen identisch ist. Meine Ablehnung des Gottesglaubens bezieht sich auf naive Gottesbilder. Den Gedanken, dass in der Welt, in der Materie eine geistige Kraft stecke, soetwas wie eine  Weltvernunft, oder ein Weltbewusstsein, finde ich sehr interessant und diskussionswürdig. Ich halte eine solche Erklärung sogar für plausibler als ein platt  materialistisches Weltbild, wie es in populistisch verflachten »wissenschaftlichen Weltbildern« zum Ausdruck kommt. Diese geistige Kraft hat aber mit einem Gott, an den die Juden, Christen und Moslems glauben, überhaupt nichts zu tun und darum sollte man überlegen, ob man das Wort »Gott« überhaupt benutzt. Es ist mit zuviel Naivität vorbelastet. Ich ziehe deshalb das Wort »Weltgeist« vor.

Dieser Weltgeist ist in einer pantheistischen Weltanschauung mit der Welt und allen Lebewesen identisch. Erläutern möchte ich dies am Beispiel eines Theaterspiels:

Stellen Sie sich mal vor, sie gehen in eine Theatergruppe und studieren mit anderen Menschen zusammen ein Stück ein. Und nun kommt der Tag, an dem Sie dieses Stück aufführen. Auf der Bühne ist eine Kulisse aufgebaut und sie beginnen, in ein bestimmtes Kostüm gesteckt, Ihre Rolle zu spielen. Und da Ihnen das Ganze großen Spaß macht und Sie mit großer Hingabe Ihre Rolle spielen, vergessen Sie vorübergehend völlig Ihre wirkliche Existenz. Sie gehen völlig in der Rolle auf. Nach Ende der Aufführung sagen Sie: »Ich ( ! ) war ganz weg.« (Das sagt man zum Beispiel auch, wenn man sich in eine schöne Landschaft vertieft hat, sich in der Betrachtung dieser Landschaft verloren hat.)

Und nun stellen Sie sich mal vor, dass Sie im Moment auch gerade eine Rolle spielen. Dass die Welt eine Kulisse ist und ihr Körper ein Kostüm. (Natürlich ist Welt und Körper wesentlich komplizierter als im Theater die Kulissen und das Kostüm. Ich will ja nur ungefähr die Richtung aufzeigen, in die man mal denken sollte.) Diese Rolle begann vielleicht mit Ihrer Geburt und endet mit Ihrem Tod. Dann endet mit dem Tod nicht das Ich, im Gegenteil! Ihr wirkliches Ich wird Ihnen überhaupt erst wieder bewusst. Zuende ist lediglich die Rolle, die Sie eine gewisse Zeit lang gespielt haben. Sie werden sich dann vielleicht auch an andere Rollen erinnern, die Sie früher bereits gespielt haben. Und Sie werden vielleicht in Zukunft auch noch weitere Rollen spielen. [7]

Sollte es so ähnlich sein – letztendlich ist dies eine Spekulation! – dann wird dieses Theaterstück eine Improvisation mit offenem Ausgang sein. Lediglich ein Rahmen und bestimmte Ereignisse sind vorgegeben. Jedesmal wenn Sie ihre Rolle ausgespielt haben, kehren Sie in einer anderen Rolle ins Spiel zurück. Bis Sie nicht wollen oder müssen. Und dann geht Ihr »Ich« wieder im Weltbewusstsein auf, wie ein Tropfen im Ozean.

Vielleicht ist aber auch der Zustand, in dem Sie sich nach Ihrem Tode wiederfinden, auch nur eine Rolle. Hinter dem Ich, das Sie dann sind, steht ein noch umfassenderes, höheres Ich. Und wenn man auch dieses Ich durchschritten hat und weitere »Iche«, dann bleibt zum Schluss vielleicht nur noch das einzige allumfassende Ich, das aber schon gar kein Ich mehr ist, sondern eine »Ichlose« geistige Kraft, der alles schaffende, alles umfassende Weltgeist, von dem Sie in Ihrem jetzigen Zustand ein winziges Bruchstückchen sind.


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Dieser Aufsatz stammt aus dem Jahre 1995. Für die Verbreitung im Internet habe ich ihn überarbeitet. (Der ursprüngliche Beginn des Aufsatzes ist nun der philolex-Artikel Religion und Philosophie.


Anmerkungen

Anm. 1: Wenn sich jemand mit einer Person unterhält, die nicht existiert bzw. nicht anwesend ist, dann bezeichnet man einen solchen Menschen als »verrückt«. Nennt er diese Person aber »Gott«, dann ist er nicht mehr »verrückt«, dann ist er »religiös«. Zurück zum Text

Anm. 2: Auch unter meiner eigenen Dummheit habe ich häufig gelitten! Zurück zum Text

Anm. 3: Es ist nicht immer schön recht zu behalten. Aber ich muss nach Zerstörung des World Trade Centers meine Meinung über religiöse Fanatiker nicht ändern. Und es wird in Zukunft wahrscheinlich noch viel schlimmeres passieren. Ich sehe es schon kommen, dass psychopathische Molekular-Biologen mit Einser-Diplom gentechnisch veränderte Krankheitserreger freisetzen, in der Vorstellung, dies sei im Sinne eines höheren Wesens oder einer heheren Idee. Wieviele Tote wird es dann geben? Millionen oder Milliarden ??? (Die Anmerkung 3 habe ich am 18. September 2001 hinzugefügt, eine Woche nach der Zerstörung des World Trade Centers.) Zurück zum Text

Anm. 4: Da haben es Diktaturen einfacher. Der syrische Diktator Assad hat in seinem Lande einige zig tausend moslemische Fundamentalisten umbringen lassen. – Diese Aussage von 1995 bezog sich auf den damaligen Diktator. Bei dem seit 2011 bestehenden Bürgerkrieg hat man die Wahl zwischen Pest und Cholera: Zwischen den Mörderbanden von Assad Jr. und den Mörderbanden des IS. Zurück zum Text

Anm. 5: Die Grenze zwischen religiösem und politischem Fanatismus ist fließend. Für politische Fanatiker ist ihre politische Überzeugung oft ein Religionsersatz. Ich habe schon erlebt, dass in Wohnungen von politischen Fanatikern nicht nur ein Leninbild an der Wand hing, sondern darunter ein Tischchen stand, mit roter Decke, einer kleinen Büste von Marx, daneben ein Nachdruck der ersten Ausgabe des Kommunistischen Manifests, Parteiwimpel, die Urkunde von der Parteihochschule etc. Das ganze hatte durchaus den Charakter eines Altars. Ob die Leute dort Morgens oder Abends irgend welche kultischen Akte begingen, entzieht sich meiner Kenntnis. Erich Honecker soll sich jedenfalls jeden Abend vor dem Schlafengehen die Internationale auf einer kleinen Spieluhr angehört und dabei Haltung angenommen haben. Zurück zum Text

Anm. 6: Die Gründe dafür habe ich näher dargestellt in meinen Aufsätzen Gedanken zur Erkenntnistheorie und Kritik des philosophischen Materialismus. Ausführlicher dann in Meiner Philosophie. Zurück zum Text

Anm. 7:  Goethe: »Ich war schon tausendmal hier, und ich hoffe, noch tausendmal wiederzukommen.« Zurück zum Text


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