Zhuang Zhou träumte, er sei ein Schmetterling, der fröhlich umherflatterte und nichts wusste von Zhuang Zhou. Nach dem Erwachen fragte sich Zhuang Zhou: »Bin ich nun Zhuang Zhou, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der träumt, er sei Zhuang Zhou?« |
Traum = Erleben im Schlaf.
Tagtraum = Wünsche.
Vielleicht ist das Leben, die Welt nur ein Traum. Viele Philosophen haben sich das gefragt. Andere Philosophen weisen das als Phantasterei schroff zurück.
Überlegungen über den Traum können zur Zerstörung des »Naiven Realismus« beitragen.
Überlegungen über den Traum können dazu führen, philosophische Hypothesen über ein das Wachbewusstsein übersteigende höheres Bewusstseinsniveau und eine die Wirklichkeit übersteigende »Hyperwirklichkeit« aufzustellen. [1]
Nach Freud ist die wissenschaftlich systematische Traumdeutung der »Königsweg« zum Unterbewussstsein eines Menschen.
Häufig ziehen Menschen Träume einer realistischen Betrachtung vor. Sie leben partiell zwar in der Realität, können sie auch nüchtern, wissenschaftlich erfassen, aber in dem Moment wo es um ihre Träume geht, schalten sie den nüchternen Verstand ab. Beispiele sind die vielen gesellschaftlichen und politischen Fantasten. (Z. B. die Kommunisten und die Anarchisten) Auch die Unsterblichkeitsträumer bei den Transhumanisten.
Ohne Träume keine Verbesserungen. Aber Träume, die nicht der Verstand kritisch sichtet, führen oft in die Katastrophe
Aristoteles: »Die Traumbilder sind wie Spiegelbilder im Wasser, durch die Bewegung verzerrt, und man muss verstehen, in dem verzerrten Bild das Wahre zu erkennen.« »Die Hoffnung ist ein Wachtraum.«
Charles Baudelaire: »Der gesunde Verstand sagt uns, dass die Dinge der Erde nur sehr wenige Realität besitzen und dass es wahre Wirklichkeit nur in den Träumen gibt.«
Salvador Dali: »Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.«
Ernst Freiherr von Feuchtersleben: »Pläne sind die Träume der Verständigen.«
Fichte: »Der Charakter unserer Träume bleibt ein weit treuerer Spiegel unserer Gesamtstimmung, als was wir davon durch die Selbstbeobachtung des Wachens erfahren.«
Sigmund Freud: »Träume haben einen Sinn.« »Der Traum ist die Erfüllung eines unterdrückten Wunsches.« »Der Traum ist eine Psychose, mit allen Ungereimtheiten, Wahnbildungen, Sinnestäuschungen einer solchen.«
Khalil Gibran: »Dieses Leben in der Welt ist mit allem, was es enthält ein Traum. Das Erwachen aus diesem Traum ist der Tod.«
Franz Grillparzer: »Der Traum wußte, was mir selbst unbekannt war.«
Christian Friedrich Hebbel: »Der Mensch ist ein Blinder, der vom Sehen träumt.«
Heinrich Heine: »Franzosen und Russen gehört das Land, // Das Meer gehört den Briten, // Wir aber besitzen im Luftreich des Traums // Die Herrschaft unbestritten.« [Wir = die Deutschen.]
Hippokrates: »Bei abstrusen und wirren Träumen ist Gefahr im Verzug.« [Marx, Nietzsche!]
Friedrich Hölderlin: »O, ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt, und wenn die Begeisterung hin ist, steht er da, wie ein missratener Sohn, den der Vater aus dem Hause stieß.«
Ricarda Huch: »Das Leben ist ein kurzer Traum.«
Victor Hugo : »Denken ist die Arbeit des Intellekts, Träumen sein Vergnügen.« »Ein Traum ist unerlässlich, wenn man die Zukunft gestalten will.«
August Julius Langbehn: »Das Träumen und Philosophieren hat seine Schattenseiten; wer das zweite Gesicht hat, dem fehlt mitunter das erste.«
Jerry Lewis: »Der Traum der Männer wäre, den Frauen in die Arme sinken zu können, ohne ihnen gleichzeitig in die Hände fallen zu müssen.«
Nietzsche: »Glaub mir, des Menschen wahrster Wahn // wird ihm im Traume aufgetan.« [Sehr treffende Aussage für die Tagträume des späten Nietzsche.] »In zwei Zuständen nämlich erreicht der Mensch das Wonnegefühl des Daseins, im Traum und im Rausch.« [Und ohne kühlen Kopf endet das Wonnegefühl in der Katastrophe.]
Friedrich Nowottny: »Aus den Träumen von gestern werden manchmal die Alpträume von morgen.«
Fernando Pessoa: »Lesen heißt durch fremde Hand träumen.«
Platon: »Der Tugendhafte begnügt sich, vom dem zu träumen, was der Böse im Leben verwirklicht.«
Edgar Allan Poe: »Alles was wir sehen oder scheinen, ist nichts als ein Traum in einem Traum.« »Wer am Tag träumt, wird sich vieler Dinge bewusst, die dem entgehen, der nur nachts träumt.«
Friedrich Rückert: »Wer niemals träumt, verschläft sein schönstes Leben.«
Nelly Sachs: »Wer im Dunkeln sitzt, zündet sich einen Traum an.«
William Shakespeare: »Wir sind vom gleichen Stoff, aus dem die Träume sind und unser kurzes Leben ist eingebettet in einen langen Schlaf.«
Friedrich Schiller : »Die schönsten Träume von der Freiheit werden im Kerker geträumt.«
Arthur Schopenhauer: »Wir haben Träume; ist nicht etwa das ganze Leben ein Traum?«
Otto Weiss: »Mancher hört nicht eher auf zu träumen, als bis er einschläft.«
Von mir selbst: »Wenn einer träumt, ist's nur ein Traum. Wenn viele das Gleiche träumen, ist's oft der Beginn eines Alptraums.« »Richtig heiße Sachen träume ich nie. Selbst mein Unterbewusstsein gönnt mir kein Vergnügen.«
Anmerkungen
Nähere ausgelassen habe ich mich dazu im 11. Kapitel Meiner Philosophie. Zurück zum Text