Physik

Physik (von gr. Physis) ist eine Naturwissenschaft, die besonders durch Experimente und Messungen (aber auch durch theoretische Überlegungen – theoretische Physik) versucht die Grundgesetze der Natur zu erkennen. Sie beschäftigt sich besonders mit Energie, dem Aufbau der unbelebten Materie, mit der Bewegung, mit den Strahlungen und den Kraftfeldern. Viele ihrer Ergebnisse werden in mathematischen Formeln wiedergegeben.

Die klassischen Teilgebiete der Physik sind Mechanik, Wärmelehre, Optik, Akustik und Elektrodynamik. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam Atom- und Elementarteilchenphysik hinzu. [1]

Es gibt  Begriffe bzw. Erscheinungen, die sowohl in der Physik wie in der Philosophie von großer Bedeutung sind: Raum, Zeit, Materie, Bewegung, Wirklichkeit, Kausalität, Determination etc. In der Physik und in der Philosophie haben diese Wörter zum Teil eine unterschiedliche Bedeutung. Missverständnisse entstehen des Öfteren dadurch, dass dies nicht bekannt ist, oder nicht genügend berücksichtigt wird.

Die Physik des 19. Jahrhunderts und die des 20. Jahrhunderts haben von den eben aufgezählten Erscheinungen und Begriffe unterschiedliche Vorstellungen. Gab es im 19. Jahrhundert zwischen Naturwissenschaft und philosophischem  Materialismus noch viele Gemeinsamkeiten, so ist das heute nicht mehr der Fall. Die moderne Physik mit  Relativitätstheorie und  Quantenphysik (besonders die Kopenhagener Deutung) hat das Bild von der Wirklichkeit verändert. [Näheres dazu finden Sie auch in meinem Aufsatz Kritik des philosophischen Materialismus.] Der Physiker Hans-Peter Dürr behauptet, dass im Grunde weder Materie noch Energie existiere.

[Die meisten Physiker sind, wie die meisten Naturwissenschaftler,  Materialisten oder Positivisten. Gerade im naturwissenschaftlich-technischen Mittelbau halten viele Leute diese Weltanschauungen für die einzigen, die gebildeten, soliden, nüchternen Menschen im 20. Jahrhundert und zu Beginn des 21. Jahrhunderts angemessen sind. Dabei übersehen diese Leute, dass sie die führenden Vertreter ihrer Zunft für eine solche Auffassung nicht als Zeugen anrufen können. Unter den bedeutenden Physikern findet man sehr wenige, die so gedacht haben.]


Bedeutende Physiker und Atomforscher

Doppler, Christian (1803–1853). Österreichischer  Physiker. Beschrieb 1842 den nach ihm benannten Doppler-Effekt. Wenn zwei Gegenstände sich aufeinander zubewegen oder sich von einander entfernen, dann werden die von ihnen ausgehenden Schwingungen (Schall, Licht) gestaucht oder gestreckt. Deshalb hört sich das Auto, das auf uns zukommt, anders an, als das gleiche Auto, wenn es sich von uns wegbewegt. Gestauchtes Licht ist ins Blaue verschoben (kurzwelliges Licht), gestrecktes Licht ist ins Rote (langwelliges Licht). Aus der Rotverschiebung des Lichts entfernt gelegener Galaxien leitet man die Theorie der Expansion des Universums ab. Siehe  Astronomie.

Dürr, Hans-Peter. Siehe Extraseite.

Eddington Arthur Stanley (1882–1944). Englischer Astrophysiker. Lieferte 1919 während einer Sonnenfinsternis eine empirische Bestätigung für Einsteins Behauptung, Lichtstrahlen würden sich unter Einwirkung starker Massen krümmen. Aussage: »Das Universum ist nicht nur seltsamer, als wir es uns vorstellen, es ist seltsamer, als wir es uns vorstellen können.«

Einstein, Albert. Siehe Extraseite.

Hahn, Otto (1879–1968). Deutscher Chemiker und Atomforscher. Entdeckte viele radioaktive Elemente. Ihm gelang 1938 als erstem die Spaltung von Atomkernen/Uran.

Hawking, Stephen William (*1942). Englischer  Physiker, Professor in Cambridge. Einer der klügsten z. Z. lebenden Menschen. Beschäftigt sich mit kosmologischen Fragen. Sitzt seit vielen Jahren im Rollstuhl und kann sich nur noch über Computer mit seiner Umwelt verständigen. Aussage: »Wenn wir keine totalitäre Weltordnung schaffen wollen, dann wird irgendwann irgendwer irgendwo gentechnisch optimierte Menschen schaffen.« Werke: Das Universum in der Nussschale, Eine kurze Geschichte der Zeit.

Heisenberg, Werner. Siehe Extraseite.

Planck, Max (1858–1947). Deutscher  Physiker. Begründer der Quantenphysik und der Quantentheorie, die die Gesetze der mikrophysikalischen Gebilde (Lichtquanten, Elementarteilchen, Atome, Moleküle) entwickelt und erläutert. Neben Albert Einstein einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts, der das Bild, das die heutige Naturwissenschaft von der Materie und damit von der materiellen Welt hat, entscheidend mit prägte und damit den »Philosophischen Materialismus« dubios machte. Aussage: »Es gibt keine Materie an sich! Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält.«

Schrödinger, Erwin (1887–1961). Österreichischer  Physiker. Begründer der Quantenmechanik und Wellenmechanik. Einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts. Nobelpreis für Physik 1933. In der »Schrödinger-Gleichung« wurde die von Einstein erkannte Doppelnatur des Lichts – Teilchen und Welle – auch für die Elektronen und die gesamte Materie als gültig bewiesen. Schrödinger hat mit seinen Erkenntnissen ein neues naturwissenschaftliches Weltbild mitbegründet, das die bis dahin gültige Physik revolutionierte und damit den »Philosophischen Materialismus« dubios machte. Aussage: »Ein rein verstandesmäßiges Weltbild ganz ohne Mystik ist ein Unding.«

Weizsäcker, Carl Friedrich von (1912–2007). Deutscher  Physiker und Philosoph. Freund und Schüler Heisenbergs. Demzufolge Indeterminist. Aus Fakten ließen sich Möglichkeiten aber keine Gewissheiten ableiten. Behauptet die grundlegende Bedeutung der Struktur der Zeit als Voraussetzung der Möglichkeit objektivierbarer Erkenntnis. Physik sei Fundamentalwissenschaft. Die äußere Natur und der Mensch, Objekt und Subjekt, physikalisch-naturwissenschaftliche und metaphysisch-religiöse Fachbereiche seien verbundene Teile einer umfassenderen Einheit. Entwickelte mehrere atomphysikalische Theorien. Während der Nazizeit eine gefährliche Nähe zum nationalsozialistischen Staat und dessen Atomprogramm. (Die Entwicklung der Atombomben sollte man nicht nur den anderen Ländern überlassen.) Nach dem Krieg diverse Aktivitäten gegen Atomwaffen und für eine humane Zukunft. Auffassung: »Je mehr man sich in die Physik hineinbegiebt, desto stärker hat man das Gefühl, dass hinter dieser Welt irgendein großes Geheimnis steckt.«


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Anmerkungen

Anm. 1: Interessant für dialektisch denkende Menschen ist, dass nach dem heutigen Erkenntnisstand es zu jedem Elementarteilchen immer eines mit entgegengesetzter Wirkung gibt. Zurück zum Text


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