Johann Gottfried Herder


Herder kurz und knapp

Johann Gottfried Herder (1744–1803). war ein deutscher Philosoph, Dichter, Theologe und Sprachforscher. Er war Begründer der deutschen Geschichtsphilosophie und der Slavistik. Er benutzte als erster Begriffe wie »Muttersprache« und »Volkslied«.

Jedes Zeitalter und jedes Volk trage seinen Zweck in sich selbst. (Gegensatz zu  Hegel) Andererseits sieht Herder in der »Humanität« das Endziel des Menschen und seiner Geschichte.

Herder übersetzte die Volkspoesie der Griechen, Römer, Orientalen und der Europäer. Seine Arbeiten hatten für das erwachende Nationalgefühl der osteuropäischen Völker eine kaum zu überschätzende Bedeutung.

Herder griff den kantischen Dualismus zwischen Sinnlichkeit und Verstand, zwischen Pflicht und Neigung, zwischen Inhalt und Form des Denkens an. Ebenso kritisiert er, dass bei Kant die theoretische Vernunft die Idee Gottes als unbeweisbare Annahme darstelle und die praktische Vernunft diesen Gott dann wieder als eine Gewissheit einführe. Dies sei ein »Gaukelspiel der Vernunft«, durch das man weder zu wahrer  Moral noch zu wahrer Überzeugung kommen könne.

Herder forderte eine Philosophie, die sich eng an die Sprache und ihren Formen anlehnt.


Zitate von Herder

»Der Aberglaube macht die Gottheit zum Götzen, und der Götzendiener ist um so gefährlicher, weil er ein Schwärmer ist.«

»Arbeit ist des Blutes Balsam, Arbeit ist der  Tugend Quelle.«

»Ohne Begeisterung schlafen die besten Kräfte unseres Gemütes. Es ist der Zunder in uns, der Funken will.« [Ähnliches Zitat von Plutarch.]

»Ein Buch hat oft auf eine ganze Lebenszeit einen Menschen gebildet oder verdorben.«

»Wer am Gipfel des Baumes Früchte sehen will, der nähre seine Wurzeln.«

»Vorübergehend ist also alles in der Geschichte, die Aufschrift ihres Tempels heißt: Nichtigkeit und Verwesung.«

»Gewohnheit tut mehr als Gesetze.«

»Denn das Glück, geliebt zu werden, ist das höchste Glück auf Erden.«

»Mancher hat im Leben viel Glück gehabt und ist doch niemals glücklich gewesen.«

»Der tiefste Grund unsres Daseins ist individuell , sowohl in Empfindungen als in Gedanken.« [Erinnert an den Existentialismmus.]

»Gott sortiert Gebete sicherlich nicht nach Konfessionen

»Mensch, genieße dein Leben, als müssest morgen du weggehen; Schone dein Leben, als ob ewig du weiletest hier.«

»Wem viel gegeben ist, der hat auch viel zu leisten

»Liebe ist die größte Weisheit, und die größte Weisheit selbst im ernsten Sinn des Predigerbuches ist und bleibt Liebe. Liebe ist unser Königreich aus dem Paradiese; worüber wir mit Liebe herrschen, das ist gewiss unser.«

»Der Mensch ist also eine künstliche Maschine, zwar mit genetischer Disposition und einer Fülle von Leben begabt; aber die Maschine spielet sich nicht selbst, und auch der fähigste Mensch muss lernen, wie er sie spiele.«

»Der Name ›Menschenrechte‹ kann ohne ›Menschenpflichten‹ nicht genannt werden, beide beziehen sich aufeinander.«

»Schon als Tier hat der Mensch Sprache

»Ein Traum , ein Traum ist unser Leben auf Erden hier. // Wie Schatten auf den Wogen schweben und schwinden wir. // Und messen unsere trägen Tritte nach Raum und Zeit, // und sind (und wissen's nicht) in Mitte der Ewigkeit

»Wir leben immer in einer Welt, die wir uns selbst einbilden.« [Das hört sich ja schon konstruktivistisch an. Vorausgesetzt er meinte das auch bezogen auf die materielle Welt.]

»Dein Wesen ist dein Beruf. Was keiner als du tun kann und soll, das tue, so tust du recht.«

»Flüchtiger als Wind und Welle flieht die Zeit

»Mäßige deinen Zorn; es fallen die Funken des Zornes erst auf dich; auf den Feind, wenn sie je treffen, zuletzt.«

»Die zwei größten Tyrannen der Erde: der Zufall und die Zeit

»Lasset uns mit mutigem, fröhlichem Herzen auch mitten unter der Wolke arbeiten, denn wir arbeiten zu einer großen Zukunft.« [Das sehe ich auch nach wie vor so. Aber nur dann, wenn wir Menschen Durchgangsphase der Evolution sind, evolutive Vorgänger höherer Arten.]


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