Okkultismus (von occultus) ist die Beschäftigung mit tatsächlich oder angeblich existierenden übersinnlichen Erscheinungen und Wahrnehmungen.
Diese Beschäftigung erfolgt auf eine nichtphilosophische und nichtwissenschaftliche Weise und ist auch mit keiner etablierten Religion vereinbar.
Es werden für diese tatsächlich oder angeblich existierenden Erscheinungen, Tätigkeiten etc. einfache, unkomplizierte Erklärungen angeboten, die dem Auffassungsvermögen der großen Mehrheit der Bevölkerung angepasst sind und die weder empiristisch noch rational überprüfbar sind, von deren Richtigkeit aber in der Regel mit unbezweifelter Sicherheit ausgegangen wird. (Sehen Sie auch Dogmatismus.) Im Gegensatz zu den Religionen gibt es keine festumrissenen Glaubensdogmen und keine feste Organisation. Häufig kommt noch hinzu, dass Religion der staatlich anerkannte, geförderte Glaube, Okkultismus dagegen der staatlich nicht anerkannte, nicht geförderte Glaube ist. (Wie bei Hobbes.)
Sehen Sie hierzu auch Aberglauben, Esoterik und Parapsychologie.
Adorno: »Okkultimus ist die Metaphysik der dummen Kerle [...] Der faule Zauber ist nicht anders als die faule Existenz, die er bestrahlt.« [Dabei sollte man aber beachten, dass viele Menschen nie in so privilegierten Verhältnissen wie Adorno gelebt haben und deshalb nicht soviel Bildung mitbekommen haben. Manchmal lässt auch die Natur des Einzelnen nicht mehr zu. Dummheit ist sehr oft nicht selbst verschuldet. Am ehesten selbst verschuldet ist die »Dummheit der Gescheiten«. Und da hat Adorno auch einiges zu bieten.]