Empirie und Empirismus

Empirismus (von gr. emperie) ist die philosophische Auffassungen, die nur in der Empirie, oder in allererster Linie in der Empirie, d. h. in den Wahrnehmung, bzw. in der Erfahrung ein legitimes und verlässliches menschliches Erkenntnisverfahren sieht. Der Empirismus war besonders stark in England vertreten. Eine spezifische Form des Empirismus ist der Sensualismus.

Eng mit dem Empirismus hängt das wissenschaftlich-philosophische Verfahren der  Induktion zusammen.

Empiristen oder Empiriker, Philosophen, die den Empirismus vertraten, waren u. a.:


Dem Empirismus entgegengestellt wird der Rationalismus

Viele Philosophen haben versucht aus Empirismus und Rationalismus eine Synthese zu ziehen, bzw. beides zu seinem Recht kommen zu lassen. Den für die weitere Philosophie-Geschichte bedeutendsten hat  Immanuel Kant unternommen.

Eine besondere Form des Empirismus ist der logische Empirismus des  Wiener Kreises, dessen Vertreter, besonders Carnap, neben der Empirie als zweite Erkenntnisquelle die Logik ansehen.


Kritik am Empirismus

Es gibt ein Paradoxon des Empirismus: Wenn man ihn verabsolutiert, hat man ihn damit gleichzeitig aufgehoben. Die Auffassung, »sicheres Wissen ist nur auf dem Wege der empirischen Erfahrung möglich«, kann selbst nicht der empirischen Erfahrung entstammen.

Wenn wir aus empirischer Wahrnehmung glauben ontologisches Wissen ableiten zu können, dann fallen wir hinter die Physik des 20. Jahrhunderts zurück. Für mich als Skeptiker sind naturwissenschaftliche Behauptungen letztendlich Vermutungen. Aber wenn man die  moderne Physik mit  Relativitätstheorie und   Quantenphysik für richtig hält oder – wie ich es mache – als Arbeitshypothese akzeptiert, dann gibt es zwischen der Welt, die wir Menschen wahrnehmen (subjektive oder intersubjektive Welt), und der von uns Menschen unabhängigen Welt (objektive Welt) überhaupt keine Ähnlichkeit! Empirische Wahrnehmung zeigt uns nicht die von uns unabhängige Welt. Die Gegenstände unserer Welt und ihre Eigenschaften gibt es in der von uns unabhängigen Welt nicht. Dort gibt es lediglich Vorgänge, die mit dafür ursächlich sind, was für Gegenstände, was für Eigenschaften wir konstruieren.

Wenn wir im Kino, im Fernsehen, auf dem Computermonitor etc. einen Menschen sehen, dann muss dieser Wahrnehmung nicht unbedingt ein unabhängig von uns existierender Mensch zu Grunde liegen. Dieser könnte ein Animation sein. Es gibt inzwischen viele Animationsfilme, in denen ausgestorbene oder noch nie existente Lebewesen als lebendig dargestellt werden. Z. Z. entwickeln sich »3D Darstellungen«. In Zukunft werden wir nicht nur zweidimensionale, sondern dreidimensionale Animationen haben. [Eventuell ist die Welt nur eine 3D Animation.]

Wie wenig man seinen Sinnen trauen darf – wenn man über das praktische Leben hinaus philosophiert –, habe ich ausführlich dargestellt in Meiner Philosophie.


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