Naturalismus ist in der Philosophie [1] ein Sammelbegriff für monistische Auffassungen, die alles Existierende, ob materiell, geistig, ethisch etc. als nur aus der Natur heraus für existent und erklärbar halten. (Metaphysisch-ontologischer Naturalismus.) Dies ist u. a. eine Absage an alles supranaturalistische wie Gott, platonische Ideen etc. Alles dies bräuchte man nicht zur Erklärung der Welt. (Erkenntnistheoretischer Naturalismus.)
Verbunden damit ist die Auffassung, dass die Naturwissenschaft im Prinzip alles erklären kann, alles Existierende naturwissenschaftlich erklärbar sei. (Nähe zum Physikalismus.)
Der Naturalismus beinhaltet meistens auch eine Absage an die Willensfreiheit des Menschen. Dieser wird als durch seine Natur und seine Lebensumstände determiniert angesehen.
Ethischer Naturalismus bedeutet, dass ethische Auffassungen auf in der Natur vorhandenes zurückführbar oder reduzierbar seien. Tiere und Kleinkinder, die noch nicht durch die jeweilige Kultur beeinflusst seien, strebten immer nach Lust und Vermeidung von Unlust. Daraus wird abgeleitet, Lust sei der oberste ethische Wert. Dem widersprach Moore, der behauptete, Ethik sei ein eigenständiger Phänomenbereich. (Nicht-Naturalistische Ethik.) Anmerkungen