Carl Gustav Jung (18751961), ein Schweizer Psychologe. wird häufig als einer der bedeutensten Psychologen des 20. Jahrhunderts genannt. Neben Freud und Adler war er einer der Begründer der Tiefenpsychologie. Ursprünglich Schüler Freuds trennte er sich 1912 von diesem und begründete seine eigene Theorie, die er »analytischen Psychologie« nannte.
Jung ist der Mystiker unter den Tiefenpsychologen. Er glaubte an Spiritismus, Astrologie, Telekinese und an ein kollektives Unterbewusstsein der Menschheit. Er hatte Zeit seines Lebens Interesse für alles Geheimnisvolle, parapsychische Phänomene, fliegende Untertassen, Gnosis, Alchimie u. ä. m., mit denen sich zu beschäftigen anderen Wissenschaftlern in der Regel als unseriös erscheint. Jung versuchte diese Dinge wissenschaftlich zu erklären. Auch die Beschäftigung mit dem Religiösen ist ein Grundzug seiner Studien.
Jung sympathisierte zeitweilig mit dem Faschismus. [Seine psychologischen Theorien aber deshalb als faschistisch zu bezeichnen, wäre genau so falsch, wie wenn man die Philosophie Blochs wegen dessen Fehleinschätzung des Stalinismus stalinistisch nennen würde.] Jung befindet sich im Grenzbereich von Wissenschaft und Mystik. Viele Beobachter sehen in ihn einen reinen Mystiker. Nach dem Wissenschaftsverständnis Popper ist schon die gesamte Tiefenpsychologie keine Wissenschaft. Ob seinen inneren Beobachtungen etwas objektiv existierende zu grunde liegt oder es einfach nur seine »Träume« waren, die er willkürlich interpretierte, ist für mich offen. Innere Gesichte hatte auch andere (z. B. Steiner), die hatte aber andere Gesichte.Meine Kritik an Jung
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