Erinnerungen und Vergangenheit

Erinnerungen sind Erlebnisse in der Gegenwart, im Jetzt. Sie vermitteln uns den Eindruck, es habe eine Vergangenheit gegeben mit konkreten von uns erlebten Inhalten.

Ebensowenig wie man mit letzter Sicherheit wissen kann, ob den Wahrnehmungen einer äußeren Welt auch eine unabhängig vom wahrnehmenden Subjekt existierende äußere Welt zugrunde liegt, und wenn, was für eine, ebensowenig kann man wissen, ob den Erinnerungen eine wirklich erlebte Vergangenheit zu grunde liegt, und wenn, welche. Das hört sich natürlich verrückt an. Aber auch  Russell vertrat die Auffassung, dass kein logischer Beweis dafür möglich sei, dass die Welt nicht erst vor fünf Minuten entstanden ist, inklusive aller Menschen und aller ihrer Erinnerungen an eine Vergangenheit.

Es ist in Tierexperimenten bereits gelungen, künstliche Erinnerungen zu schaffen.

Die Auffassung, es habe keine Vergangenheit gegeben, ist im praktischen Leben unsinnig. Wenn man aber anfängt zu philosophieren, dann wird die Vergangenheit dubios. Dann kann man zur Auffassung kommen, dass es eigentlich nur die Gegenwart gibt. Allerdings mit immer neuen Inhalten.

Sehen Sie hierzu auch den philolex-Beitrag Zeit.


Zitate zu Erinnerungen und Vergangenheit

Honoré de Balzac: »Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich.«

Jean Paul: »Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus welchem wir nicht getrieben werden können.«

Schopenhauer: »Die Erinnerung wirkt wie das Sammlungsglas in der Camera obscura: Sie zieht alles zusammen und bringt dadurch ein viel schöneres Bild hervor, als sein Original ist.«


Zur philolex-Startseite


Copyright © by Peter Möller, Berlin.