Phänomenalismus

Unterschieden werden muss zwischen »Phänomenalismus« und »Phänomenologie«.

Phänomenalismus ist eine erkenntnistheoretische Grundeinstellung, nach der wir von uns unabhängigen Dingen nichts erfahren würden. Wir hätten es immer mit Erscheinungen zu tun.

Ob hinter den Erscheinungen überhaupt von uns unabhängige Dinge sind, und wenn, ob und wie weit sie erkennbar sind, ist umstritten. Die Spannbreite ist dabei gewaltig.

An einem Rand sind sehr erkenntnisoptimistische Naturwissenschaftler, die davon ausgehen, dass es eine objektive Welt gibt, über die z. B. die Physik und die Biologie viele sichere Erkenntnisse hat. Am anderen Rand sind Philosophen, für die sind Erscheinungen nur menschliche Konstrukte (z. B. Ernst Mach und viele Radikale Konstruktivisten.) Dazwischen gibt es weitere Positionen. Für einige Wissenschaftler und Philosophen sind wissenschaftliche Erkenntnisse letztlich  Hypothese bzw. lediglich praktisches verwertbares Wissen. Nach Kant gibt es zwar das  Ding an sich, aber wir könnten nicht über es wissen. Für Berkeley sind die Erscheinungen etwas von Gott gegebenes: Esse est percipi.


Zur philolex-Startseite


Copyright © by Peter Möller, Berlin.