Okkasionalismus


Okkasionalismus

Die Okkasionalisten (von occasio) sind eine an Descartes anknüpfende philosophische Richtung.

Die Frage, die sie glauben beantworten zu können, ist: Wie kommt es, dass psychischer Vorgang und physischer Vorgang zusammentreffen, wie jede Erfahrung lehrt, wenn doch nach  Descarter Geist und Materie überhaupt nichts miteinander zu tun haben? Wie kann das Vorbeifliegen eines Vogels (also ein körperlicher Vorgang) in meinem Geist eine Vorstellung hervorrufen, wenn doch Geist und Materie überhaupt keine Wirkung aufeinander haben? Wieso bewegt sich meine Hand, wenn ich meine Hand bewegen will?

Die Occasionalisten sagen, dass erscheint nicht nur als ein Wunder, dass ist auch ein Wunder! Ein göttliches Wunder. Wenn ein Vogel vorbeifliegt, dann erzeugt Gott bei dieser Gelegenheit (occasio) in mir die entsprechende Vorstellung. Jedesmal, wenn ich den Willen habe, meine Hand zu bewegen, dann bewegt Gott meine Hand. Gott ist laufend an allen Ecken und Enden der Welt dabei, die den Gelegenheiten entsprechenden Bewegungen zu erzeugen.

Dabei ist es nicht etwa so, dass die Menschen bzw. ihre »Geister« identisch sind mit Gott, sondern Gott ist eine von der menschlichen Person getrennte Person.


Kritik am Okkasionalismus

Gott also an alle Verbrechen, die Menschen begehen, unmittelbar beteiligt. Das ist ja ein toller Gott, der ständig mordet, schändet, brandschatzt etc.

Es ist nicht auszuhalten, mit welchen hanebüchenen Unsinn man konfrontiert wird, wenn man sich mit Philosophie beschäftigt. Es ist wirklich nichts so verrückt, dass es nicht schon irgendein Philosoph behauptet hätte. Aber das ist wieder mal typisch für Menschen, die einerseits nachdenken, sich andererseits aber nicht vom Christentum freimachen können. Die verzapfen dann zwangsläufig den größten Quatsch.


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