Gilles Deleuze

Gilles Deleuze (1925–1995) war ein französischer Philosoph. Er wird dem Poststrukturalismus zugerechnet. Freundschaft und wissenschaftlich-philosophische Zusammenarbeit verbanden ihn mit Michel Foucault und Félix Guattari. Foucault schätzte die Arbeiten von Deleuze so sehr, dass er die Vermutung äußerte, das 20. Jahrhundert könnte eventuelle einst als das »Deleuzesche Jahrhundert« gelten.

Deleuze war besonders von Bergson und Nietzsche beeinflusst.

Deleuze kritisierte das dialektische Denken, da dieses zeitlich Heterogenes (These und Antithese) in einer höheren Einheit (Synthese) zu vereinen versuche.

Deleuze plädierte dagegen für die Akzeptanz der Differenzen, der Unterschiede. (In diesem speziellen Punkt Ähnlichkeit zu  Adorno.) In der traditionellen Philosophie kam die Identität vor der Differenz. Bei Deleuze ist es umgekehrt. Differenz ist das ontologisch frühere. (Ähnlichkeit zu Derrida.)

Deleuze beschäftigte sich mit dem Verhältnis von Marxismus und  Psychoanalyse.

Deleuze untersuchte das Verhältnis von Unbewussten (für ihn die Begierde), und der Macht, dem Politischem. (Begierde ist bei mir Bedürfnis.)

Deleuze kritisierte den Rationalismus und den Essenzialismus und stellte diesen Auffassungen die Vorstellung der Welt des Virtuellen entgegen.

Deleuze idealisierte die Schizophrenie und deren Spontaneität als revolutionäres Moment gegen die kapitalistische Gesellschaft.

Deleuze war auch als Filmtheoretiker einflussreich.

[Wenn alles nur noch virtuell und nichts mehr wirklich ist, dann stellt sich die Frage, welche Bedeutung diese Begriffe dann noch haben. Bei mir ist im Verlaufe meiner Überlegungen nicht die Wirklichkeit verschwunden, sondern ich habe heute eine andere Vorstellung von Wirklichkeit bzw. Realität. Näheres in dem Aufsatz Wissen, Vermutungen und Praxis.]


Zur philolex-Startseite


Copyright © by Peter Möller, Berlin.