Universalienstreit

Der Universalienstreit war das Hauptthema der Frühscholastik. Es ging um die Frage, ob den Einzeldingen oder den Allgemeinbegriffen, den »Universalien« wahre Wirklichkeit zukomme.

Realisten: Diejenigen, die an  Platon orientiert, in den Allgemeinbegriffen die wahre Wirklichkeit oder das Primäre sahen, wurden »Realisten« genannt: »Universalia ante res«. (Heute versteht man unter  Realismus etwas anderes!)

Nominalisten: Diejenigen, die in den Einzeldingen die wahre Wirklichkeit sahen und die Allgemeinbegriffe für bloße Namen hielten, die im Menschenkopf gebildet werden, wurden »Nominalisten« genannt. Nach lat. nomen. »Universalia post res«. Die Nominalisten orientierten sich an Aristoteles, gingen aber weiter als der.

Nach heutigem Sprachgebrauch würde man die Realisten  »Idealisten« und die Nominalisten  »Realisten« (oder  »Materialisten«) nennen.

Synthese: Eine Synthese aus beiden Auffassungen versuchte Abälard zu ziehen.

  1. Die Universalien seien in der uns umgebenden Welt nur in den Dingen. (»Universalia in rebus«.)
  2. Für Gott seien sie vor den Dingen, als Urbilder des von ihm Geschaffenen.
  3. Für den Menschen seien sie nach den Dingen, nämlich als Begriffsbilder, die wir erst aus der Übereinstimmung von Einzeldingen abziehen müssen.

Bedeutende Vertreter des Universalienstreits

Johannes Scottus Eriugena (etwa 810–877)

Anselm von Canterbury (1033–1109) –  Anselms Gottesbeweis.

Johannes Roscellin (ca. 1050–1120) .

Wilhelm von Champeaux (1070–1121)

Petrus Abaelardus (1079–1142)


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