Hugo Grotius

Hugo Grotius (eigentlich Huigh de Groot, 1583–1645) holländischer Philosoph, Theologe, Jurist und Staatsmann. Galt wegen seiner frühen Gelehrsamkeit als Wunderkind. In seinen politischen und juristischen Vorstellungen ein Gegenpol zu Machiavelli.

Als Holländer gehörte Grotius zu einem geeinten und unabhängigen Nationalstaat, dessen Handel blühte, dessen Schiffe die Weltmeere befuhren. Das Interesse der Holländer war die Sicherheit des Handels und die Freiheit der Meere. [Unsere Gerechtigkeitsauffassungen sind zwar nicht nur, aber eben doch zu einem beträchtlichen Teil ein Produkt unserer Interessenslage.]

Naturrechtslehre: Recht leite sich aus dem Willen Gottes her. Daneben gebe es ein  Naturrecht, das sich aus der gottgewollten Natur des Menschen als einem vernunftbegabten und gesellschaftsbildenden Lebewesen ableite. Das Recht stehe über dem Staat. Das Völkerrecht, als dessen Gründer Grotius gilt, sei der edelste Teil des Rechts.

Das Völkerrecht sollte auch einen gewaltfreien Umgang der verschiedenen Konfessionen ermöglichen. Ethische und rechtliche Grundsätze sollten nach Grotius unabhängig von religiösen Überzeugungen gültig sein. Sie sollten sogar Geltung haben, wenn man die Existenz Gottes ausklammere.

In den reformierten Niederlanden kam es zum Streit bei der Auslegung der Prädestinationslehre  Calvins. Die »Arminianer«, zu denen Grotius gehörte, versuchten diese Lehre etwas abzuschwächen und traten für religiöse Toleranz ein. Die »Gomaristen«, die die Prädestinationslehre sehr eng auslegten und religiöse Toleranz ablehnten, gewannen diesen Streit (aus politischen, nicht religiösen Gründe) und Grotius wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, aus der er fliehen konnte.


Zitate von Hugo Grotius

»Freiheit ist die Macht über uns selber.«


Literatur:

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